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1993
& 1994
Im Herbst 1993 gründet Sven Bussler
ein Musikprojekt mit Namen "Coinside".
Zu dieser Zeit war er als Solokünstler aktiv. Mit
Bekannten war er ebenfalls Mitbegründer des Projektes
"Aria Inscene", welches minimalistisch war und
sich an Ritualmusik anlehnte. Dieses Projekt war aufgrund
seiner unstetigen Natur nicht zu halten und verlief im
Sande. Fortan arbeitete Sven allein unter dem Namen "Coinside".
In den Anfängen war auch "Coinside" ein
Instrumentalprojekt. Dokument des Schaffens dieser Zeit
ist die Demokassette "Schlosstanz". Diese sollte
Anfang 1994 veröffentlicht werden. Musikalisch bewegte
sich "Coinside" im Elektronik-Ritual-Bereich.
Von einer Veröffentlichung sah Sven aber letzendlich
ab und begnügte sich damit ca. 5 Exemplare an Freunde
zu verschenken.
1995
Seit der verworfenen Kassettenveröffentlichung hatte
sich Sven intensiv mit einem EBM-Industrial-Projekt namens
"Prisoners Of Society" beschäftigt und
"Coinside" war in den Hintergrund getreten.
In den heissen Monaten des Jahres 1995 aktivierte Sven
"Coinside" wieder. Der Grund - Sven Bussler
und Torsten Bessert kamen bei einer Tanzveranstaltung
ins Gespräch und entdeckten viele gleichartige musikalische
Interessen. Durch das Hinzustossen von Torsten erhielt
"Coinside" eine Stimme und einen Kopf der sich
fortan für die textliche Komponente verantwortlich
zeichnete. Von Anfang an wollten sie musikalisch etwas
kreieren was unverwechselbar, anspruchsvoll und vor allem
perkussiv sein sollte. Die ersten Stücke bestachen
dann auch durch ein hohes mass an Agression - nicht nur
musikalisch waren die Stücke stellenweise erbarmungslos
geradlinig, auch textlich griff Torsten Themen auf, welche
selbst heute noch polarisieren - so z.b. waren die Todesstrafe
oder fehlende Moral im Umgang mit dem Tod, hinsichtlich
daraus resultierender Geschäfte, Themen der ersten
Veröffentlichung. Ende des Jahres konnten "Coinside"
erstmals die Stücke der Kassette "Conceptions
1995" live einem Publikum präsentieren.
1996
Gleich zu Beginn des Jahres wurde mit "Der
Primat" die zweite Kassette veröffentlicht.
Mit den Stücken beider Tonträger spielten "Coinside"
einige Konzerte und erlangten erstmals Bekanntheit. Erschienen
die Titel der ersten Kassette noch roh und unbehandelt,
so erhielt der Hörer auf "Der Primat" erstmals
einen Einblick welches Potential in "Coinside"
schlummert. Stücke wie "Die Versuchung"
oder "Coincide" füllten
in einigen Klubs die Tanzflächen. Sven hatte sich
musikalisch etwas von puren pumpenden und stampfenden
Rhythmen entfernt und liess wieder vermehrt monumentale
und rituale Elemente in die Musik einfliessen ohne die
Komponente der Tanzbarkeit ausser Acht zu lassen. Denn
dem Anspruch Tanzmusik zu produzieren hatte sich "Coinside"
selbst gesetzt. Textlich begab sich Torsten ebenfalls
auf eine andere Ebene. Umweltthemen oder Verstösse
gegen das Zölibat machte er zu Inhalten der neuen
Coinside-Titel. Dadurch wurde deutlich, dass "Coinside"
nicht länger nur tanzbare Titel veröffentlichen
wollten, sondern das die Stücke im gesamten ein Bild
ergeben sollten, d.h. das sowohl Text als auch Musik Ansprüchen
genügen sollten. Ansprüche sind für "Coinside"
keine Dogmen sondern selbst auferlegte Maßstäbe.
1997 & 1998
Pünktlich zum Jahreswechsel 1997 erschien mit "Gestern,
Heute und [K]ein Morgen ?" die dritte Kassette.
Musikalisch wieder ein deutlicher Schritt nach vorn. Ausgereifter
und textlich gereift präsentierten "Coinside"
Titel die Themen wie Kindesmissbrauch, lebensverlängernde
Massnahmen oderd den drohenden Kollaps unseres Planeten
zum Inhalt hatten. In der Besetzung von "Coinside"
gab es ebenfalls Veränderungen. Veit Beck
stiess als neues Mitglied zur Formation. Hatten die ersten
beiden Kassetten schon für eine kleinere Schaar von
Sympathiesanten gesorgt, so konnte "Coinside"
diese mit ihrer dritten Veröffentlichung vergrössern.
So spielten sie u.a. im Vorprogramm von "In
Strict Confidence". Im Jahre 1997 veröffentlichten
"Coinside" eine Doppel-Kassette mit Live-Aufnahmen
und einigen Bonustiteln aus den Anfangstagen. In den Jahren
1997 und 1998 hatten "Coinside" nur sehr wenige
Auftritte bei ausgesuchten Veranstaltungen. So beispielsweise
beim Wave-Gotik-Treffen
am 31.05.1998 in Leipzig. Untätig war man allerdings
nicht. Die Band vertritt seit jeher die Auffassung, dass
aus Kostengründen nicht auf eine ansprechende Verpackung
verzichtet werden darf, da Veröffentlichungen etwas
besonderes sind. Aus diesem Grund entschloss sich "Coinside"
ihr eigenes Label zu gründen ..."Ragna
Organisation" ward geboren.
1999 & 2000
Nach 2 Jahren ohne neue musikalische Lebenszeichen erschien
im Frühjahr 1999 mit "Negator"
das erste Album. Es hatte zwei Jahre gedauert da die Ansprüche,
die "Coinside" an sich selbst stellen, sehr
hoch sind. Das Ergebnis war überzeugend. Musikalisch
hatten sich "Coinside" weiter in Richtung bombastischer
Tanzmusik entwickelt und auch die Texte hatten wieder
an Qualität gewonnen. Mit der Veröffentlichung
erreichte die Formation erstmals Hörer ausserhalb
Deutschlands und schaffte es, durch einige Auftritte in
ausgewälten Klubs mit dem neuen Material neue Sympathiesanten
zu gewinnen. In der Presse erhielt "Negator"
ausschliesslich gute bis sehr gute Kritiken - auch aus
dem Ausland. Beispielsweise erhielt "Coinside"
für die Debut-Cd 8 von 10 Punkten im "Black".
Durch Anfragen bei Auftritten erwuchs die Idee ausgewählte
Stücke der ersten drei Kassetten in einer Retrospektive
im Cd-Format zu veröffentlichen. Diese Idee wurde
mit "Einst' und Heut" im Frühsommer
2000 in die Tat umgesetzt. mit dieser und mit "Negator"
setzten "Coinside" ein Zeichen in Sachen Verpackung
im schnöden Wald von PVC-Hüllen.
2001
Das Jahr 2001 stand ganz im Zeichen einer schöpferischen
Pause. "Coinside" war insgesamt nur 3 mal auf
der Bühne zu erleben. Musikalisch beschränkte
sich die Aktivität auf zwei Beiträge für
Liedersammlungen. "Mein weg"
für die Schallplattenproduktion "Neue
Welten" und "Metamorph"
für "Sonic X-perience".
Letztere Veröffentlichung stellte sich nicht als
das dar was die Verantwortlichen in Aussicht gestellt
hatten. "Coinside" steuerten ihren typischen
Titel zu einer Sammlung von Synthiepop- und modernen EBM-Stücken
bei und nicht wie offeriert zu einer Liedersammlung für
die Sparte des Electro- bzw. industriellen Musiksektors.
2002 & 2003
Im Februar 2002 erschien nach fast 3 Jahren "Malleus
Maleficarum". Auf dieser e.p. präsentieren
sich "Coinside" wieder in ihrem einzigartigen
Stil zwischen treibender, tanzbarer Elektronik und Bombasthymnen.
Die Stücke "Hexenhammer"
und "Zorn" fanden ihren Weg
in die Klubs, ja sogar ins Radio. Die Live-Präsenz
war auch 2002 wieder erlesen. Im Herbst begannen die Arbeiten
am neuen Album mit dem Arbeitstitel "elf".
Deutlich wurde gleich zu Beginn, dass das neue Album facettenreicher
ausfallen würde als vorangegangene Veröffentlichungen.
Es gelang in einem bis dato nicht erreichten Masse, bombastische
elemente wie Chöre, Pauken und Trommeln mit konsequenter
Tanzbarkeit zu kombinieren und "Coinside" kam
schon mit den ersten Titeln ihrem Ziel - bombastischer
tanzmusik - ein grosses Stück näher. Ein Studio
wurde gefunden, in welchem eine uneingeschränkte
Arbeit möglich war. So war sichergestellt, dass Anfang
2003 die Arbeiten zur Fertigstellung des Albums im "Catwalk-Studio"
in Bitterfeld problemlos von statten gehen konnten. In
den ersten beiden Monaten 2003 wurden die Instrumentale
zum Album nahezu fertiggestellt. Einige der neuen Titel
wurden im März bereits dem Publikum live präsentiert
und fanden eine positive Resonanz. Dies war für "Coinside"
insofern wichtig, da doch kleine Welten zwischen den neuen
und den älteren Stücken liegen. Mitte März
begannen dann die letzten Arbeiten am neuen Album welches
letzendlich den Titel "elf" behielt, weil es
einerseits die elfte Veröffentlichung aus dem Hause
"Coinside" darstellt, andererseits textlich
Bezüge zur Zahl elf, als auch sinnbildliche Brücken
und Bedeutungen im Zusammenhang mit der Elf bestehen.
Der Produzent Alexander K. leistete wirklich eine super
Arbeit und "Coinside" war mit dem Ergebnis des
Studioaufenthaltes sehr zufrieden. Nachdem die Studioarbeiten
abgeschlossen waren ging es daran, die Ideen hinsichtlich
der Verpackung mit dem Graphixer
in die Tat umzusetzen. Letztendlich wurde das Artwork
wieder ein kleiner Augenschmaus. Im Laufe des Jahres wurden
bei einigen Konzerten die neuen Titel dem Publikum präsentiert
und fanden eine ähnliche Resonanz wie schon beim
Probehören im März.
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